Initiale - der erste Buchstabe
Initiale bzw. Initial steht in der Typografie für einen ausgeschmückten, verzierten oder vergrößerten Buchstaben, der als Schmuckbuchstabe am Anfang eines Buchkapitels oder eines Absatzes steht, abgeleitet von lat. initialis für anfänglich oder am Anfang stehend. Mehr zum Thema: typolexikon.de »
Ein solches Initial erzeugt man, indem man den ersten Buchstaben eines Absatzes markiert und ihm per Editor die entsprechende Klasse zuweist (Format => Formate => Andere Formate).
Variante inline
Die einfachste Art ist die Verwendung inline, d. h. das Initial (der 1. Buchstabe) bleibt im Textfluss. Für diese Art des Initials eignen sich auch Schriftarten, bei denen die Grossbuchstaben ihren Raum überragen und sich über oder unter den nachfolgenden Buchstaben erstrecken.
Wie z. B. das grosse W in der hier verwendeten Schriftart Beau Rivage », die auf Google Fonts frei verfügbar ist. Als Fallback für den Fall, dass die Schriftart Beau Rivage nicht installiert ist, dient die weit verbreitete Serifenschrift Georgia.
Variante Blockelement links floatend
Die bekanntere Variante ist, den Text um das Initial herumfliessen zu lassen. Erreicht wird das, indem man das umgebende <span> Element per CSS als Blockelement definiert und dieses links floaten lässt. Bei dieser Variante sind die Initiale meist grösser und erstrecken sich über mehrere Zeilen.
Es gibt -zig tausende freie Schriftarten im Netz. Beim Einsatz auf der Website als Initial kann man jedoch böse Überraschungen erleben. Auf meinem (ur)alten iPad z. B. funktionieren einige Initialen- und Frakturschriftarten mit dieser Technik nicht, andere werden auf Android Systemen verzerrt oder versetzt dargestellt. Alle hier als Initial verwendeten Schriftarten habe ich auf allem, was mir so zur Verfügung steht, erfolgreich getestet.
Spezielle Initialenschriftart
Die Schriftart Kanzlei Initialen » ist eine frei verfügbare spezielle Initialenschriftart. Diese Initialenschriftart funktioniert nun endlich auch links floatend auf meinem (ur)alten iPad. Auch hier dient die weit verbreitete Serifenschrift Georgia als Fallback für den Fall, dass die Initialen Schriftart nicht installiert ist. Zur Anpassung an verschiedene Schriftarten kann man mit font-size und line-height spielen. Zum besseren Verständnis oder aus gestalterischen Gründen kann man dem Hintergrund eine Farbe zuweisen oder, wie hier, das ganze mit einem Hintergrundbild und einem Rahmen versehen. Um die Ausrichtung einzelner Buchstaben muss man sich hier keine Gedanken machen, bei diesen Schriftarten haben in der Regel alle Buchstaben die gleiche Höhe.
Normale Schrift mit Hintergrund und Rahmen
Hier kommt die Frakturschrift UnifrakturMaguntia » zur Anwendung, die auf Google Fonts frei zur Verfügung steht. Die Unterschiede in der Höhe der Grossbuchstaben sollten nicht zu gross sein. Das ist wichtig, wenn Schriftarten als Initial verwendet werden, damit man sie an die Schriftgrösse des Textes anpassen kann. Es ist unglaublich nervig, wenn die Grossbuchstaben stark unterschiedliche Höhen haben, mal nach oben und mal nach unten ausschweifen. Vor allem wenn man mit Hintergründen arbeitet. Meistens sind es die Buchstaben F, J und Y, die nach unten ausbrechen, es gibt aber auch noch andere Kandidaten.
Das Problem mit den Umlauten:
(Für Frakturschrift Unkundige: Die Initialen sind die Buchstaben A und Ä)
Ähm - das sieht nicht schön aus. Wie man es auch dreht und wendet, die grossen Umlaute sind nicht vertikal zentriert. Lässt man den notwendigen Platz, sind die anderen Buchstaben nicht mehr vertikal zentriert. Optisch schön kann man das lösen, indem man Ä, Ö und Ü nicht verwendet und statt dessen auf Ae, Oe und Ue zurückgreift, wobei nur A, O und U als Initial verwendet werden. Bei den meisten speziellen Initialenschriftarten gibt es die Umlaute sowieso nicht.
Aehm ... - so sieht das dann aus. Kann man so machen, muss man aber nicht. In den Anfängen des Internet, als sich utf-8 noch nicht durchgesetzt hatte, haben wir unsere E-mails so geschrieben, um sicher zu gehen, dass die nicht mit diesen rhombischen Fragezeichen ankommen. Die optisch ansprechende Gestaltung verlangt eben manchmal orthographische Kompromisse, aber die gehe ich sowieso täglich ein, da ich mich zumindest teilweise der neuen Rechtschreibung verweigere
Ähm - es geht aber auch anders: Einfach eine weitere Klasse .UFMbgDown {padding-top: 18px!important;} einführen, das Initial (das Ä) markieren und ihm die neue Klasse per Editor (Format => Formate => Andere Formate) zuweisen. Der TinyMCE hängt diese Klasse im umgebenden span-Tag an die vorhandene Klasse an:
<span class="UFMbg UFMbgDown">Ä</span>
Das Ä wird um 6px nach unten verschoben, wie im Initial am Anfang dieses Absatzes zu sehen. Auf diese Art kann man dann doch wieder die Buchstaben Ä, Ö und Ü korrekt und ansehnlich als Initiale mit Hintergrund und/oder Rahmen verwenden, auch ohne im Quelltext zu arbeiten und ohne die Ae-Oe-Ue Krücke.
Ja, es gibt auch Buchstaben, die nach unten ausschweifen, wie z. B. das J. Bei dieser Schriftart würde das ohne Sonderbehandlung nach unten "aus dem Rahmen fallen". Die Lösung: Eine weitere Klasse .UFMbgUp{padding-top: 6px!important;} verringert den oberen Abstand des Buchstabens (padding-top) von 12px auf 6px und versetzt den Buchstaben somit um 6px nach oben.
Normale Schrift ohne Hintergrund und Rahmen
Bei Initialen ohne Hintergrund und Rahmen gibt es die Probleme mit den Umlauten in der Regel nicht, weil die Buchstaben nicht innerhalb eines definierten Feldes korrekt ausgerichtet sein müssen. Die hier verwendete Keltisch-Irische Schriftart Eagle Lake » ist auf Google Fonts frei verfügbar. Als Fallback für den Fall, dass die Schriftart Eagle Lake nicht installiert ist, dient auch hier die weit verbreitete Serifenschrift Georgia.
Keltisch-Irische Schriftarten sind als Initiale sehr attraktiv, auch ohne einen aufwändigen Hintergrund und/oder Rahmen. Auf 1001freefonts.com » stehen viele weitere Keltisch-Irische Schriftarten zur Verfügung, allerdings sind nicht alle uneingeschränkt frei verwendbar. Man sollte also die unterschiedlichen Lizenzbedingungen beachten, um nicht in Konflikt mit irgendwelchen Urheberrechten zu geraten.